Besetzung von Geschäftsführerposten nach Parteibuch oder Fachkompetenz?

Mit Erstaunen hat die GRÜNE Kreistagsfraktion zur Kenntnis genommen, dass die Geschäftsführung der Taunusdienste gGmbH neu besetzt worden ist. „Vielleicht haben wir ja die Ausschreibung übersehen. Wir jedenfalls wissen nicht, ob und in welchem Verfahren tatsächlich ein Fachmann oder eine Fachfrau für die Taunusdienste gesucht wurde.“, so der GRÜNE Fraktionsvorsitzende Norman Dießner.

Um zu klären, nach welchem Verfahren und Kriterien Geschäftsführer für die Gesellschaften, die dem Hochtaunuskreis zu 100% gehören oder an denen er beteiligt ist, besetzt werden, reicht die GRÜNE Kreistagsfraktion eine umfassende Anfrage ein. „Wir wollen klären, ob in einem transparenten Verfahren Fachleute für die jeweiligen Positionen gesucht und gefunden wurden, oder ob das jeweilige Parteibuch ausschlaggebend war.“, so Norman Dießner weiter. „Wir sind gespannt insbesondere auf die Erläuterungen zu der Stellenbesetzung des neuen Geschäftsführers der Taunusdienste. Gerne lassen wir uns überzeugen, dass Herr Stork der „exzellente Fachmann“ ist, als den Frau Hechler ihn vorgestellt hat – hoffentlich Fachmann im Bereich Arbeitsförderung, denn dies ist seine neue Aufgabe.“

„Es ist schon auffällig, dass Fachkenntnis oft nicht ausschlaggebend zu sein scheint, wenn Geschäftsführer für Gesellschaften gesucht werden.“, so GRÜNE Fraktionsvorsitzende Jutta Bruns. Zuletzt hatte die GRÜNE Kreistagsfraktion kritisiert, dass in der Ausschreibung für den Geschäftsführer des Verkehrsverbandes Hochtaunus keine Fachkenntnis im Bereich des Öffentlichen Nahverkehrs gefordert wurde. „Auch der Geschäftsführer der Werkstätten für Behinderte war kein ausgewiesener Fachmann, sondern Rechtsanwalt und Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion.“, so Jutta Bruns weiter.

„GRÜNE Forderung ist: Bei einem hoch defizitären Kreishaushalt müssen die Gesellschaften des Kreises durch Fachleute geführt werden, die mit Erfahrung und großer Sachkenntnis Defizite in den Gesellschaften vermeiden, sowie zielführend und gewinnbringend Entscheidungen treffen. Stellenbesetzungen müssen transparent und offen sein.“, so Jutta Bruns und Norman Dießner einhellig. „Bei den Defiziten die in den Gesellschaften teilweise in Millionenhöhe auflaufen, wäre eine Besetzung von Geschäftsführerstellen durch fachfremde Personen grob fahrlässig. Ob tatsächlich das Parteibuch von SPD und CDU oder Sach- und Fachkenntnis entscheidend bei der Vergabe von hochdotierten und entscheidenden Positionen ist, werden wir mit unserer Anfrage hoffentlich bald in Erfahrung bringen können.“