Der Kreisausschuss wird gebeten, zur aktuellen Situation der Kindertagespflege im Hochtaunuskreis einen schriftlichen Bericht im Ausschuss für Jugend, Soziales und Integration vorzulegen.

Dazu sind Vertreterinnen aus der Tagespflege einzuladen und anzuhören.

Dieser Bericht soll konstruktive Lösungsmöglichkeiten für die bestehenden strukturellen Probleme im Tagespflegebereich aufzeigen.

Es soll u.a. dargestellt werden,

• wie sich die mit hohem bürokratischem Aufwand für Tagespflegepersonen und Kreis verbundene stundenweise Abrechnungspraxis vereinfachen lässt.
• wie die bisherigen Modelle zu Vertretungsregelung verbessert werden können, so sie denn praktiziert werden
• wie die Planungssicherheit für Tagesmütter verbessert werden kann, u.a. unter Berücksichtigung einer sog. „Freihaltepauschale“.
• wie geeignete Modelle inklusiver Betreuung durch Tagespflegepersonen gestaltet werden könnten.
• welche Fördermodelle seitens des Hochtaunuskreises möglich wären, die die Preisunterschiede zwischen den Betreuungsarten zumindest teilweise kompensieren könnten.

Begründung:

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hängt nicht unwesentlich von den Möglichkeiten der Kinderbetreuung ab.

Die Kinderbetreuung von Kindern unter drei Jahren kann in Kindertagesstätten und bei Tagesmüttern erfolgen. Beide Betreuungsarten sind gleichwertig und bieten Eltern die Möglichkeit, unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen.

Allerdings gibt es offene Plätze bei Tagesmüttern im gesamten Hochtaunuskreis, während die Platzknappheit bei Krippenplätzen weiteren Ausbaudruck auf Kommunen entstehen lässt.

Grund sind, so auch Aussagen von Tagespflegevereinen und Tagesmüttern, die Preisdifferenzen der unterschiedlichen Betreuungsarten, fehlende zuverlässige Planungsstrukturen und somit eine Planungssicherheit für Tagesmütter, strukturelle Nachteile gegenüber der Betreuung in einer Kindertagesstätte beispielsweise bei Vertretungsregelungen sowie ein hoher bürokratischer Aufwand bei der Beantragung der jeweiligen Förderung des Hochtaunuskreises.

Um das zweite Standbein der Kinderbetreuung, die Kindertagespflege, zu stärken, die aktuellen Probleme zu lösen und somit eine deutlichbessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, ist es notwendig das der Hochtaunuskreis bestehende Strukturen überdenkt und konstruktive Lösungsmöglichkeiten vorschlägt.

Der Antrag wird in der Kreistagssitzung am 18. November abgestimmt.