Direktkandidatin Jutta Bruns zu der aktuellen Diskussion um die Strompreisen

Die schwarz-gelbe Stromrechnung

Union und FDP sowie Energiewirtschaft und Industrie geben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien die Schuld für steigende Strompreise. Jutta Bruns, Direktkandidatin der Grünen für den Bundestag im Wahlkreis Hochtaunus-Oberlahn hält diese Rechnung für ungerechtfertigt:

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist nicht der Preistreiber. Der Löwenanteil des Anstiegs der EEG-Umlage hat nichts mit dem Bau von Wind- und Solarstromanlagen zu tun, sondern mit der exzessiven Erweiterung von Ausnahmeregelungen für die  Großunternehmen durch Schwarz-Gelb. Weil diese Großverbraucher geschont werden, wird es für alle anderen teurer. Die Leidtragenden sind die Privathaushalte und kleineren und mittleren Unternehmen in unserer Region.“, so Bruns.

Gerechtfertigt seien diese Ausnahmen allenfalls für energieintensive Industriebetriebe, die  im internationalen Wettbewerb stehen. „Die Bundesregierung hat dem Lobbydruck jedoch immer weiter nachgegeben. Der Braunkohlebergbau, große Rechenzentren oder Molkereien müssen jetzt fast keine EEG-Umlage zahlen, obwohl sie keine Konkurrenz mit geringen Strompreisen im Ausland zu fürchten haben.“ Die Grünen fordern, dass die Ausnahmen auf die Industriebereiche reduziert werden, die sie wirklich brauchen. „Die Wahrheit ist: Die Börsenpreise für Strom sinken wegen der Erneuerbaren Energien. Deshalb ist es unredlich, die Erneuerbaren Energien für den Anstieg der Strompreise verantwortlich zu machen.“, unterstreicht Jutta Bruns.

Bruns verweist außerdem darauf, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht nur ein Beitrag für den Klimaschutz und eine saubere Energieversorgung ist, sondern mittlerweile hundertausenden Menschen Arbeit gebe und Handwerksbetriebe vor Ort stärke. „Allein 2011 haben die Erneuerbaren Energien mit neun Milliarden Euro zur Wertschöpfung vor Ort beigetragen. Auch Projekte wie die Anlagen der Stadtwerke in Oberursel oder die Bürgersolaranlage auf der Deponie Brandholz sorgen dafür, dass die Wertschöpfung bei der Stromproduktion im Hochtaunuskreis bleibt, statt in die Kasse der großen Energiekonzerne zu fließen“, betont Bruns.

 „RWE, E.ON & Co machen nach einer Delle in 2011 wieder exorbitante Milliardengewinne – ein weiterer wesentlicher Grund für die hohen Strompreise“, sagt Bruns.  In den vergangenen zehn Jahren ist Strom in Deutschland um zehn Cent pro Kilowattstunde teurer geworden. Nur ein Drittel lässt sich dabei auf den Ausbau erneuerbare Energien zurückführen. „Der Rest floss überwiegend als Zusatzgewinn in die Konzernkassen. Hier muss Schwarz-Gelb endlich handeln. Doch passiert ist bisher nichts.“

Gegen die Preistreiberei der Stromkonzerne hilft nur eins: Der Wechsel zu einem der bekannten Ökostromanbieter. Deren Tarife seien oft sogar günstiger als der Atom- und Kohlestrom der Energiekonzerne.