Mit irritierten Blicken schlagen die Mitglieder GRÜNEN Kreistagsfraktion täglich die Zeitungen auf. Der im Bundesverkehrswegeplan als vorrangig eingestufte 4-spurige Ausbau der Saalburgchaussee lässt die Wellen hoch schlagen. „Jetzt regieren auf Bundesebene CDU und SPD; ebenso wie im Kreis und in der Stadt Bad Homburg, da sollten doch jetzt konkrete Vorstellungen und Umsetzungsschritte möglich sein.“, so der Fraktionsvorsitzende Norman Dießner. „Stattdessen verweist der CDU-Bürgermeister der Stadt Bad Homburg auf den Kreis und der die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD wieder auf die Stadt – das ist wohl das Gegenteil einer zielgerichteten Lösung für den Stau an der PPR-Kreuzung.“
Anfang April betonten sowohl Matthias Drexelius und der 1. Kreisbeigeordnete Uwe Kraft noch, hinter dem vierspurigen Ausbau zu stehen. Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Dr. Stephan Wetzel, sprach sich für einen Ausbau aus, wies aber deutlich darauf hin, dass die Stadt sich jetzt äußern müsste, was sie wolle und dann sollte man darüber reden.
„Ist das die Verkehrslösung die CDU und SPD auf Orts- und Kreisebene vorschwebt? Wir müssen mal reden?“ fragt Norman Dießner. „Wir GRÜNE fordern CDU und SPD auf, endlich zu klären, wie sie das Verkehrsproblem lösen wollen.“
Schon bei der Diskussion um die gescheiterte Planungsgesellschaft für den Bau des Tunnels 2012 hatte die GRÜNE Kreistagsfraktion darauf hingewiesen, dass endlich Lösungen erarbeitet werden müssen.
„Die Verlängerung der S-Bahn in Richtung Usingen ist endlich ein Schritt in die richtige Richtung.“, so Fraktionsvorsitzende Christina Herr. „Hier müssen die nächsten Planungen zur Erschließung weiterer Einzugsgebiete durch den Öffentlichen Nahverkehr bis nach Grävenwiesbach erfolgen. Die Taktung und die Zuverlässigkeit des Öffentlichen Nahverkehrs muss verbessert werden und so eine attraktive Alternative zum Auto dar stellen.“ Bei den zukünftigen Planungen muss der Öffentliche Nahverkehr viel deutlicher in den Blickpunkt genommen werden, denn dort liegt noch ein großes Potential, das bisher kaum im Blickfeld der politischen Diskussion liegt. „Der Fahrradverkehr muss einen deutlich höheren Stellenwert erhalten.“, so Christina Herr. Durch die Entwicklung bei E-Bikes wird auch für Pendler ein Umsteigen nicht nur in den nahe an Frankfurt gelegenen Städten ermöglicht. „Wir GRÜNE fordern eine kreisweite Fahrradwegeplanung, die städteübergreifen gute Verbindungen der Radwege und direkte Radwegeverbindungen entlang der Pendlerströme aufzeigt und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung benennt.“
„Nur wenn statt ständig sich wiederholenden Diskussionen und dem Verweisen auf andere Entscheidungsebenen sich der Fokus auch auf den Öffentlichen Nahverkehr und die Fahrradwege richtet, werden nachhaltige Lösungen gefunden werden.“, so die beiden Fraktionsvorsitzenden, Christina Herr und Norman Dießner. „Sonst wird trotz großer Koalitionen auf allen Ebenen in fünf Jahren wieder nichts passiert sein.“