Mit einem Antrag in der nächsten Kreistagssitzung will die GRÜNEN Kreistagsfraktion in einem ersten Schritt prüfen lassen, welche Voraussetzungen nötig sind, um einen Lückenschluss der Fernradwege zwischen Friedrichsdorf und dem Lahnradweg zu ermöglichen. „Ein solcher Rundschluss könnte einen wirklichen Schub für die Radtouristik im Hochtaunuskreis auslösen“, sagt Jo Heinrich, Mitglied der GRÜNEN Kreistagsfraktion. „Damit könnten die Sehenswürdigkeiten im Hochtaunuskreis für ein ganz neues Publikum erschlossen werden.“ Die GRÜNE Kreistagsfraktion hofft auf breite Zustimmung zu dem Prüfantrag.
Lückenschluss macht Region attraktiv für Tourist*innen
Mit dem Rundschluss Friedrichsdorf – Lahnradweg würde ein rund 400 Kilometer langes touristisch hervorragend vermarktbares Radtouristik-Highlight „Große Taunus Tour“ entstehen. Dabei würden Sehenswürdigkeiten wie Limburg, Bad Ems, Koblenz, St. Goar, Loreley, Bingen, Rüdesheim, Eltville, Wiesbaden, Bad Vilbel sowie die noch zu ergänzenden Attraktionen im Hochtaunuskreis (beispielsweise u.a. Lochmühle, Hessenpark und Saalburg) attraktiv miteinander verbunden werden.
Verbindung zwischen Nidda und Lahn fehlt bisher
Zurzeit kann der Taunus nur zu gut 80 Prozent mit hervorragend ausgestatteten und bekannten Fernradwegen umrundet werden: Main- bzw. Nidda-Radweg im Süden und Südosten, Lahnradweg im Norden und Rhein-Radweg im Westen. Eine Verbindung zwischen Nidda-Radweg und Lahnradweg im Nordosten fehlt hingegen. Diese würde fast ausschließlich durch den Hochtaunuskreis führen und ist zwischen Karben an der Nidda und Friedrichsdorf bereits im Rahmen der Regional-Rundroute als Fernradweg hergerichtet.
Vorteil: Bahnanbindung
Neben den touristischen Highlights verfügt die „Große Taunus Tour“ über ein hervorragendes Einzugsgebiet (Ballungsräume Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Koblenz) sowie eine fast durchgehende Regionalbahn-Begleitung. Eine Ausführung des Hochtaunuskreis-Rundschlusses in der Nähe der Taunusbahnlinie würde sich in diesem Zusammenhang anbieten. „Damit könnten im Hochtaunuskreis die Radtouristen bei technischen oder gesundheitlichen Problemen sowie Unwettergefahr jederzeit wieder an ihren Ausgangspunkt zurückkehren“, beschreibt Jo Heinrich den Vorteil eines Fernradweges in Bahnnähe.
Radrennklassiker verpflichtet
Bisher hat der Hochtaunuskreis im Gegensatz zu den umliegenden Kreisen keine Radtouristik-relevante Infrastruktur. „Dabei sind die Voraussetzungen hervorragend: Der Taunus ist eine weithin bekannte Touristik-Attraktion mit vielen landschaftlichen und kulturellen Highlights“, so Jo Heinrich. Darüber hinaus ist der Taunus seit über 60 Jahren Austragungsort für den bekanntesten Radrennklassiker Deutschlands und kann so auf eine große Fahrradgeschichte zurückblicken. „Diese Voraussetzungen gilt es zu nutzen, um auch neue Perspektiven für Gastronomie und Hotelgewerbe zu eröffnen. Immerhin gibt ein Radtourist im Schnitt 117 Euro pro Tag vor Ort aus, weist Jo Heinrich auf die vom ADFC 2023 erhobenen wirtschaftlichen Aspekte der Radtouristik hin.