Die Pandemie zwingt uns alle, auf vieles zu verzichten – demokratische Prozesse gehören glücklicherweise nicht dazu. Mit umfassendem Hygienekonzept haben die GRÜNEN die Wahlkreisversammlung im Bürgerhaus Neu-Anspach durchgeführt. Vier Bewerber waren angetreten, die Partei als Direktkandidat bei der Bundestagswahl 2021 zu vertreten und konnten mit ihren Vorstellungsreden zeigen, was die Partei zu bieten hat.
Die Eröffnung machte Joachim Heinrich (Friedrichsdorf), der sich auch in der Kommunalpolitik für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzt. Es folgten Dr. Moritz Kraemer und Wolfgang Schmitt aus Oberursel. Kraemer möchte sein jahrelanges berufliches Engagement für einen nachhaltigeren Finanzsektor nun politisch fortsetzen. Wolfgang Schmitt ist seit mittlerweile 40 Jahren für die Grünen aktiv und hat auch schon vier Jahre im Bundestag gewirkt. Christian Tramnitz (41) stellte sich als letzter Bewerber der Versammlung vor und punktete vor allem mit den Themen Transparenz und Digitalisierung. Neben der Grävenwiesbacher Kommunalpolitik ist er auch in der Landesarbeitsgemeinschaft Digitales und Medien der Grünen Hessen aktiv, deren Sprecher er ist.
„Es ist ein Lernprozess auf wissenschaftlicher Basis, den es unter sozialen und ökonomischen Punkten politisch zu entwickeln gilt.“, kommentiert Tramnitz in seiner Vorstellungsrede die notwendige Corona-Politik. Dazu gehöre auch, im Lichte neuer Erkenntnisse Fehler offen zuzugeben und zu korrigieren, statt an einmal Gesagtem festzuhalten, fordert er als Vorgehen in der Krise. „Dieser Prozess macht Hoffnung, weil die Gefahr in breitem Konsens als gesamtgesellschaftliche Bedrohung auch wahrgenommen wird“, führt er weiter aus und wünscht sich, dass dieses Muster auf Klimakrise und Artensterben übertragen wird. Tramnitz betont den dafür notwendigen ökologischen und sozialen Wandel.
Die Kernkompetenz von Christian Tramnitz liegt in der Digital- und Netzpolitik. Als Berater für Informationssicherheit weiß er um die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Er betont, dass Digitalisierung in vielen Bereichen von Mobilität über Energie bis hin zur Landwirtschaft Effizienzgewinne mit sich bringen könne, weist aber auch darauf hin, dass es hier Fragen zu bearbeiten gilt, um zu gewährleisten, dass die Digitalisierung nicht selbst zum Problem werde. Diese Fragen reichen vom Energiehunger der Netze bis zu Sicherheitsfragen bei kritischer Infrastruktur. Nicht zuletzt gelte es aber auch die Demokratie und Bürgerrechte im digitalen Raum zu verteidigen und darauf zu achten, „dass wir nicht in Generalverdacht und Massenüberwachung verfallen, nur weil sie einfacher erscheinen als mit vorhandenen rechtsstaatlichen Mitteln – natürlich auch im Digitalen – zielgerichtete Ermittlungen durchzuführen.“ Tramnitz führt weiter aus: „Neue Gesetze müssen nicht das Ziel haben, gerade so an der Grenzlinie zu dem Arbeiten, was verfassungsrechtlich erlaubt ist oder sogar – wie in der Vergangenheit leider so oft – darüber hinaus gehen.“
Mit diesem Programm konnte Christian Tramnitz sich im zweiten Wahlgang mit 31 zu 24 Stimmen gegen Wolfgang Schmitt durchsetzen. Vorstandsmitglied Patricia Peveling, die die Versammlung leitete, betonte, dass es den Kreisvorstand mit Stolz erfüllt, dass die Mitglieder zwischen vier derart hochkarätigen Bewerbern wählen können.
Damit sehen sich die Hochtaunus-Grünen zusätzlich zur Kommunalwahl auch für die Bundestagswahl im nächsten Jahr inhaltlich und personell bestens vorbereitet und werden mit vollem Engagement für ein starkes Grünes Ergebnis arbeiten. An einer Grünen Regierungsbeteiligung nach der Wahl soll kein Weg vorbei führen.
Weiter Infos zu Christian Tramnitz gibt es auf seiner Kandidaten-Webseite.