Gesellschaftliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren und sind nicht wegzudiskutieren. Vor allem zwischen Männern und Frauen hat die Sozialforschung längst Unterschiede bei Gehalt, Karrierechancen, Erziehungs- und Pflegezeiten und vielem mehr festgestellt. Viele dieser Unterschiede sind selbstverstärkend und liegen in den historischen Geschlechterrollen und immer noch existierenden Stereotypen begründet, die nicht zuletzt auch sprachlich immer noch bestätigt und gefestigt werden. Diese Faktoren beeinflussen unser gesellschaftliches Frauenbild und das Selbstbild der Frauen.
Die Aufgabe der Politik ist, sich bestehender Unterschiede bewusst zu sein, daraus resultierende Nachteile aktiv auszugleichen und damit den gesellschaftlichen Wandel hin zur sozialen Gleichstellung aktiv zu unterstützen.
Gleichberechtigung ist nur der Anfang
Gleiche Rechte für Frauen und Männer sind nur der erste Schritt zur Chancengleichheit. In Diskussionen um aktive Frauenpolitik wird oft darauf verwiesen, dass wir längst Gleichberechtigung hätten und Frauenpolitik daher unnötig sei. Wir GRÜNE fordern daher Frauenquoten für Führungspositionen in der Verwaltung und in kreiseigenen Betrieben, Gesellschaften und Beteiligungen sowie für deren Aufsichtsräte. Wir fordern die Aktualisierung von Frauenförderplänen und deren Einführung im eigenen Wirkungskreis, wo es noch keine gibt. Wir fordern, dass nicht formale Gleichberechtigung, sondern tatsächliche Chancengleichheit das Ziel aktiver Frauenpolitik im Hochtaunuskreis wird.
Schutz vor Gewalt muss selbstverständlich sein
Gewalt an Frauen ist immer noch alltäglich. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Dabei ist es in den meisten Fällen die häusliche Gewalt, die vom direkten Partner oder Ex-Partner ausgeht. Wir GRÜNE fordern, Frauen, die Gewalt erleben oder von Gewalt bedroht sind, sollen unabhängig ihrer Herkunft, ihrer finanziellen Situation, ihres Gesundheitszustandes und ihres Aufenthaltstitels Schutz und Unterstützung für sich und ihre Kinder finden. Dazu müssen ausreichend Kapazitäten in Frauenhäusern vorgehalten werden. Wir GRÜNE fordern daher die Einrichtung und Unterstützung eines weiteren Frauenhauses im Kreis, vorzugsweise im Usinger Land. Zudem steigt die Verweildauer in den Frauenhäusern aufgrund des problematischen Wohnungsmarktes. Auch hier sind die Bemühungen um günstigen Wohnraum zu intensivieren.
Wir wollen die Gesellschaft aktiv öffnen
Sexualität ist vielfältig und divers, jeder Mensch sollte deshalb die Chance haben, seine geschlechtliche und sexuelle Identität so leben zu dürfen, wie es der Persönlichkeit entspricht. Ein Bewusstsein und die Akzeptanz für verschiedenste Lebensentwürfe muss langfristig in der Gesellschaft verankert werden.
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